1.1 Windenergieparks in Deutschland
Windparks bzw. Windfarmen sind Anlagen, in denen sich viele, meist etwas kleinere Windkonverter über eine größere Fläche verteilen und gewissermaßen ein „Elektrizitätswerk“ bilden. Bei dem Versuch, die Windenergie da, wo sie am besten gewonnen werden kann, in möglichst großem Maße auszuschöpfen, können Windparks gegenüber einzeln stehenden großen Windkraftanlagen durchaus sehr effektiv sein.
Hier eine kurze Auflistung der ersten deutschen Windfarmen
- Windpark „Westküste“ entstand mit 30 Anlagen im August 1987. Die Gesamtleistung betrug 1 MW, womit ungefähr 400 Haushalte versorgt werden sollten (2Mio kWh jährlich).
- Der Windpark Cuxhaven folgte im März des nächsten Jahres und umfasste 25 Windräder mit einer Gesamtleistung von 1 MW.
- Der Windpark Krummhörn wurde im Januar 1989 eingeweiht; dieser zählte 10 Konverter und konnte eine Gesamtleistung von 3 MW aufweisen.
- Der vierte Windpark, der bis dahin größte Windpark Europas, wurde bald darauf in Niebüll eröffnet. Hier wurden 35 Anlagen mit mittlerer Leistung in Betrieb genommen.
Auch in Nordrhein-Westfalen sind inzwischen Windparks entstanden.
Windpark Lichtenau in Ostwestfalen
Windtestfeld Grevenbroich im Rheinland
1.2 Andere besondere Windenergieparks
Zur Zeit befindet sich die gewaltigste Windfarm in Kalifornien. In der Nähe von San Francisco stehen in windigen Berghöhen tausende von Anlagen. Das besondere an diesem Windpark ist, dass man dort Windkraftanlagen unterschiedlicher Bauarten vorfindet: Propeller- und Darrieusrotoren.
Eine moderne Art von Windparks sind die sogenannten Offshore-Windparks. Offshore-Anlagen sind Windkonverter, die sich vor der Küste, also auf offenem Meer, befinden. Dort lässt sich eine deutlich höhere durchschnittliche Windgeschwindigkeit "ausnutzen", da der Wind nicht durch die Oberflächenrauhigkeit der Erde abgebremst wird. Offshore-Windparkanlagen wären also ertragreicher als Onshore-Windparkanlagen.
Eine umfangreiche Darstellung dieser Anlagen würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen.
Deshalb verweisen wir hier lediglich auf
unsere weiter führende Quellen- und Link-Sammlung.
TOP
2. Erwartete technische Probleme
Die Offshore-Anlagen befinden sich momentan noch in der Testphase. Bislang drehen sich allerdings schon in Dänemark, Schweden, England und in den Niederlanden Windräder auf dem Meer. Diese befinden sich jedoch noch in Küstennähe. Der am weitesten von der Küste entfernte Offshore-Park, der Ende 2002 gebaut wurde, steht momentan in Dänemark. Er ist jedoch auch nur 14 km von der Küste entfernt und steht in einer Wassertiefe von 15 m.
In Deutschland sind mittlerweile schon Offshore-Anlagen genehmigt, die bis zu 45 km vom Land getrennt sind.
Durch die große Entfernung vom Land müssten die Anlagen sehr verläßlich sein, denn Wartung und Reparatur sind auf dem offenen Meer stark von den Wetterverhältnissen abhängig. Bei „rauher See“ würde die Reparatur eines Windkraftkonverters eine hohe Herausforderung darstellen.
Damit sich die extrem hohen Installations – und Betriebskosten der Offshore-Windparks mit den Einnahmen durch Stromerzeugung decken, müssen die Offshore Anlagen im Vergleich zu Landanlagen deutlich größer und leistungsstärker sein.
Um Anlagen zu entwickeln, die zuverlässig und leistungsstark zugleich sind, wird eine Verknüpfung der Windenergie-Technologie mit der herkömmlichen Offshore-Technologie aus dem Bereich der Erdölförderung notwendig sein.
Die nächste Herausforderung stellt die Netzanbindung zum Festland dar. In der Anfangsphase war noch eine vergleichsweise einfache und kostengünstige Lösung mit einer konventionellen Drehstromanbindung an das küstennahe Verbundnetz möglich. In Schleswig-Holstein und Niedersachsen werden inzwischen aber schon eigene Hochspannungsleitungen zu den Windkraftwerk-Parks notwendig. Hohe Kosten entstehen auch für die Regelenergie zum Ausgleich der Schwankungen.
TOP
3. Auswirkungen von Windenergieanlagen auf die Umwelt
3.1 Naturschutzprobleme bei Windparks im Meer
Ein weiterer Punkt, der in Hinsicht auf die Erbauung von Windparks im Meer beachtet werden muss, ist der Naturschutz, denn bis jetzt ist noch nicht klar, in wie fern durch dieses Projekt die marine Flora und Fauna gestört oder beschädigt werden könnte.
Laut Meeresbiologen würde sich das Ökosystem der Nordsee durchaus verändern. Zwar würden die Gerüste von den Anlagen, die unter Wasser liegen, von kleinem Getier angenommen und bewohnt werden, was eventuell einen Anstieg der Fischanzahl nach sich führen könnte, doch leben in dem Bereich, der jetzt für den Bau von Offshore-Anlagen freigegeben wurde, Schweinswale, die sich hauptsächlich über ihr Gehör orientieren. Der alltägliche Betriebslärm der Windkonverter würde sie zwar nicht besonders stören, allerdings könnten sie durch den Baulärm (Bohren in den Meeresgrund etc.)
unmittelbar sterben.
Des weiteren ist nicht geklärt, ob sich Vögel von den drehenden Rotoren beeinflussen ließen.
An Land konnte zwar ein signifikanter oder gar massiver Vogelschlag, so wie er von manchen befürchtet oder prophezeit worden war, bisher eindeutig widerlegt werden, doch treten bei manchen Vogelarten deutliche Verhaltensänderungen auf, die eine gewisse Scheuchwirkung der Anlagen zeigen. Die Tiere halten nach dem Bau eines Windparks eine große Distanz zu den Anlagen, die sich im laufe der Zeit allerdings durch die Gewöhnung der Tiere an die Windkraftkonverter, auch wieder verringert. Zugvögel dagegen umfliegen die Anlage meistens, so dass auch hier keine Schädigung der Tierwelt auftritt.
Jedoch liegen noch keine umfassenden Forschungsergebnisse über die Einflüsse von Windkraftanlagen auf hoher See vor.
1.2 Probleme und Belästigungen bei Anlagen in der Nähe besiedelter Gebiete
Aber bleiben wir in unserer Umgebung, auch hier gibt es durchaus Probleme und Belästigungen durch Windkonverter.
Dies sind in der Hauptsache der Lärm und der Schattenwurf, die für die Menschen in der Nähe der Windräder eine ernste Belastung darstellen.
Deshalb sind Einschränkungen beim Bau und Betrieb dieser Anlagen verständlich, notwendig und sinnvoll.